Modellprojekte für Stadtteil und Dorf

Kirche gibt Raum

 

Kirchen und Pfarrhäuser prägen Stadtquartiere und Dorfkerne. Doch vielerorts leben Gemeinden in religiöser Diaspora. Einerseits müssen sie personell und finanziell haushalten, sich vielleicht sogar programmlich beschränken. Anderseits wollen sie pastoral, sozial und kulturell präsent bleiben.

Schafe 2019 (SCSD)

Treffpunkt für alle

Teilhabe beschränkt sich nicht auf Denkmalpflege. Sie trägt zu solidarischer Nachbarschaft bei, bündelt Kräfte, kooperiert – und belebt Pfarr- und Gemeindehäuser. Sie bleiben Fixpunkte des Religiösen und werden zu Treffpunkten für alle.

Caritas Große Hamburger

Gemeindediakonie

Natürliche Partner der Kirchengemeinden sind Caritas und Diakonie. Sie verbindet „Qualifiziertes Ehrenamt“. Es ergänzt soziale Dienste und stützt sich auf deren Fachlichkeit.

Umgekehrt orientieren sich Hauptamtliche am Sozialraum, sind im Gemeinwesen unterwegs, suchen ihre Klienten auf – arbeiten für sie gleichermaßen ambulant wie stationär. (Wolfgang Hinte, 2009, Institut für Stadtteilentwicklung (ISSAB) der Universität Duisburg-Essen)

Hand in Hand haben Wissenschaft und Praxis reichlich Modellvorhaben für Stadtteile und ländlichen Raum angeregt und umgesetzt.

Beispiele

Gelungene Beispiele dokumentieren die Programme Kirche findet Stadt, Wir sind Nachbarn.Alle und Gemeinsam aktiv im Sozialraum, der Projektaufruf Zukunft Kirchen Räume in Nordrhein-Westfalen oder das EKD Institut für Kirchenbau Marburg ebenso wie die Orientierungshilfe Kirchennutzung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, das Handbuch Multimediale Kirche (EKBO),  die Pastoralen Räume des Erzbistums Berlin und Die Pastorale 2019 des Bistums Magdeburg - oder The Churches Conservation Trust in Großbritannien.

Mit acht Brandenburger Thesen über die Zukunft ländlicher Kirchen endete beispielsweise im September 2021 eine Tagung in Prenzlau: "Dorfkirchen - geliebt, aber aktut bedroht". Danach würden sie einen Ort stärken. Weshalb es keine Lösung sei, sie zu schließen, wohl aber in der Kommune gemeinsam weiterzudenken und sie miteinander zu nutzen.

Eine Wir & Hier Toolbox bietet die Evangelischen Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung seit 2022 an. Unter dem Kürzel midi, missionarisch-diakonisch versteht sie sich als Zukunftswerkstatt, die im Zwischenraum von Kirche, Diakonie und freien Trägern frische Ideen mit Vernetzung und praktischer Hilfe verbindet. Und entsprechend regt sie via Toolbox regionale Akteure zu Initiativen in benachbarten Sozialräumen an.

Landkreis Stadt

Sozialimmobilien

Geeignete Räume zu finden und zu bewirtschaften, daraus Sozialimmobilien zu entwickeln, wird durch den Preisanstieg in Ballungsgebieten erschwert. Dies erweist sich als ein Teil der größeren Aufgabe, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten oder zu schaffen.

Caritas Kampagne Wohnen 10

Bei ihr setzt der Senior Consulting Service Diakonie mit seinem Konzept „Kirche gibt Raum“ an. Es will gemeindenahe Allianzen bilden und unterstützen – aus Akteuren, die wahlweise Liegenschaften und Gebäude, soziale Initiativen oder Finanzierungen anbieten. Gemeinsam sollte ihnen die Intention des Bundesteilhabegesetzes (2017-2023) sein.

Haus der Statistik Werkstatt

Netzwerke der Inklusion

Orte oder Netzwerke der Teilhabe haben vielerlei zu bieten: Cafés mit rundem Tisch, Mitwirkung und Beratungen, Freizeit- und Kulturprogramme, betreutes Wohnen für junge und alte Menschen, Arbeit und Ausbildung in Werkstätten und Tageseinrichtungen.

Mancherorts ergänzt durch Ladengeschäfte, Praxisräume, Pensionen und Nachbarschaftshilfe. Und von einem Inklusionsbetrieb bewirtschaftet.

Gewerbehof Cafe