Foto: Ukraine-Hilfe aus Lobetal

Kleidung, Betten, Kinderferien

Ukraine-Hilfe aus Lobetal

 

Seit 1994 transportiert die „Ukraine Hilfe Lobetal“ humanitäre Güter. Getragen wird die Initiative von „cura hominum e.V. – Sorge für Menschen“, einem diakonischen Verein der Anstaltskirchengemeinde der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal (Bernau bei Berlin), die ihrerseits zu den Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel gehört.

Durchschnittlich zweimal im Monat fährt ein Lkw von der Lobetaler Rampe ab. 2017 wurden so insgesamt 413 t Sachspenden – nach 366 t in 2016 - an ukrainische Partner versandt, vornehmlich an christliche Kirchengemeinden und Wohltätigkeitsvereine, die Binnenflüchtlinge, alte Menschen, Jugendhilfeeinrichtungen, Krankenhäuser unterstützen, u.a. im innerukrainischen Grenz- und Frontgebiet.

Soziale Kälte mit Bürgerengagement ausgleichen

„So häufig, so viel und vor allem immer noch - nach 24 Jahren …“, dachten wir, als der Senior Consulting Service Diakonie im Sommer 2017 gebeten wurde, den Verein organisatorisch zu beraten. Eigentlich, so meinten wir, solle humanitäre Hilfe nur vorübergehend einspringen, bevor eine Entwicklungspartnerschaft Projekte mit Hilfen zur Selbsthilfe ins Laufen bringe.

Umso beeindruckender war es, in Lobetal zu erfahren, dass Korruption und Kälte des politischen Kiew unverändert hart die Ärmsten der Armen treffen: Kinder, Senioren, Menschen mit Behinderungen, Binnenflüchtlinge, Bewohner*innen der Frontregionen. Und der eingefrorene Bürgerkrieg um den Osten des Landes hat deren Lage noch einmal verschärft.

Das Sozial- und Gesundheitssystem wird vernachlässigt. Notleidenden solidarisch beizustehen, bleibt dem freiwilligen Bürgerengagement überlassen, vor allem diakonischer Gemeindearbeit.

Sach- und Geldspenden sammeln und versenden

Getragen von 18 Mitgliedern, stützt sich die „Ukraine-Hilfe Lobetal“ auf 27 ehrenamtliche Helfer*innen. Sie sammeln, aufbereiten und verpacken Hilfsgüter wie Kleidung, Betten und Bettzeug, Schuhe, Haushaltsbedarf, Schulmöbel, Krankenhausbetten und Rollstühle.

Die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal stellt pacht- und mietfrei ein einstöckiges Gebäude mit Lager, Sortier- und Packraum, „Wäscherei“, Aufenthalts- und Büroräumen. Ein Logistiker des Sanitätshandels und eine Werkstatt der Beschäftigungsförderung liefern gebrauchte Rollstühle und aufgearbeitete Schul- und Krankenhausmöbel.

Nicht nur mit Sachspenden wurden Projekte in der Ukraine unterstützt, sondern auch durch finanzielle Zuwendungen, die in der Frontregion Lebensmittelhilfe, Weihnachtsfeiern, Kinderferien, Winter- und Notfallhilfe ermöglichen.

Aus humanitärer Hilfe Partnerschaft entwickeln

Der SCS-Diakonie hilft „cura hominum“, organisatorische Abläufe zu verbessern und sie in einem Handbuch für Ehrenamtliche zu dokumentieren. Er hat ein Projektcontrolling vorgeschlagen, das Erfahrungen aus den jährlichen Besuchen bei den Partnerorganisationen auswertet.

Und er begleitet das Konzept, schrittweise ein sich selbsttragendes diakonisches Netzwerk in der Ukraine aufzubauen. Am Ende könnten Hilfsmittel in lokalen Werkstätten hergestellt und repariert, ebenso Geldspenden bei gut gestellten Landsleuten innerhalb der Ukraine eingeworben werden. Auf dem Weg dahin wären landesweit Dialog und Kooperation zu verstetigen sowie grenzüberschreitend Fortbildung und Fach-Patenschaften zu vermitteln.

http://www.ukraine-hilfe.de

 


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