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Impuls für eine gesellschaftliche Diskussion

Sozial und gemeinsam

 

„Soziale Unterschiede treten durch die Corona-Pandemie noch schärfer und deutlicher hervor. Die Gefahr ist groß, dass die Gesellschaft künftig stärker in Arm und Reich gespalten wird und die Corona-Krise sich zu einer Armutskrise auswächst“, sagt Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen.

Sozialprogramm gegen Armutskrise

„Deshalb brauchen wir neben dem umfassenden Konjunkturpaket ein Sozialprogramm, das ein positives Zukunftszeichen setzt. Wir wünschen uns eine zielführende Diskussion, wie Menschen, die von den Auswirkungen der Krise besonders betroffen sind, unterstützt werden können. Denn das Soziale darf auch in solch einer Krise nicht vergessen werden.“

Als Impuls dazu veröffentlichte die Diakonie in Niedersachsen das Positionspapier „Niedersachsen – sozial und gemeinsam“ (Oktober 2020).

Durch steigende Infektionszahlen und wiederkehrenden Lockdown wachse die Angst vor Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder Vereinsamung. Die konkrete Belastung spürten viele Menschen in ihrem Alltag. Das Risiko häuslicher Gewalt habe sich gerade für Frauen erhöht. Und auch im Hilfefeld Sucht werde erwartet, dass neue Problemlagen auftreten oder es Rückfälle geben wird.

Notsituationen durch Pandemie verschärft

Menschen in Notsituationen dürften mit ihren Sorgen und Ängsten nicht allein gelassen werden. Die Diakonie übernehme mit ihren Beratungsangeboten eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Pandemie und deren Folgeerscheinungen.

Diese Probleme seien schon vor der Corona-Krise bekannt gewesen. Die Auswirkungen der Pandemie legten sie nun schonungslos offen. Besonders deutlich werde dies bei Kindern aus einkommensschwachen Familien. Sie könnten sich die Ausstattung für das Homeschooling, wie etwa Laptops oder einen angemessenen Internetzugang, oftmals nicht leisten.

Lapstops für bedürftige Kinder

„Die Diakonie in Niedersachsen fordert seit langem, bedürftigen Kindern die notwendige digitale Ausstattung in angemessener Höhe aus dem Paket zur Bildung und Teilhabe oder durch die Jobcenter als Zuschuss zur Verfügung zu stellen. Dies gilt besonders in Pandemie-Zeiten“, betont Hans-Jochim Lenke.

Bis auf wenige Ausnahmen würden aber Anträge Betroffener durch die Sozialleistungsträger und die Sozialgerichte immer wieder mit dem Verweis auf den „Digitalpakt Schule“ und das Sofortprogramm „Digitale Endgeräte“ des Bundes und der Länder abgewiesen.

Schnelle Lösungen für ein soziales Miteinander

„Für diese Kinder bedarf es jetzt schnelle Lösungen. Die Erfahrungen aus dem Frühjahr 2020 sind eindrücklich und belegen, dass gerade Kinder ohne entsprechende Ausstattung kaum Chancen haben, an Bildungsangeboten teilzuhaben.

Es wird sicherlich finanzielle Einschnitte auf Grund der angespannten Situation geben – das ist auch uns als Diakonie klar.

Aber: es muss auch dafür gesorgt werden, dass die Einschnitte das soziale Miteinander und das Vertrauen in Politik nicht gefährden. Der soziale Ausgleich muss gewährleistet bleiben. Die Lasten der Krise müssen gerecht verteilt und dürffen nicht als individuelles Risiko abgetan werden.”